Jasikonis zeigte bereits im Pflichttraining am Sonntagmorgen mit der schnellsten Runde, dass er um den Tagessieg mitkämpfen wollte. „Nique“ Thury reihte sich auf Position vier ein, der Tscheche Neugebauer fuhr die neuntschnellste Zeit. Das Hauptprogramm startete vor rund 2.500 Fans nach der Mittagspause bei idealen Bedingungen. Jasikonis legte sofort los wie die Feuerwehr, aber die Ernüchterung folgte auf dem Fuß. Arminas Jasikonis: „Ich gewann den Holeshot, das gab es noch nicht oft in meiner Karriere! Ich konnte auch schnell etwas Vorsprung herausfahren, aber in Runde zwei musste ich hart zu Boden und verletzte mich an der Hüfte. Die Schmerzen waren so schlimm, dass ich nicht weiterfahren konnte.“
Trotz der erneuten Verletzung biss der Litauer anschließend die Zähne
zusammen. „Mit Schmerzmitteln ging ich in den zweiten Lauf. Mein Start
klappte wieder super, als Zweiter kam ich aus der Startkurve, konnte nach zehn Minuten die Führung übernehmen und bis ins Ziel halten. Ich bin bis auf den Sturz sehr zufrieden mit meinem Comeback.“
Dominique Thury wollte in Vellahn Jagd auf den Führenden in der Meisterschaft machen, das gelang aber nicht so wie erhofft. „Die Strecke hatte mir eigentlich richtig gut gefallen, doch irgendwie kam ich den
ganzen Sonntag nicht wirklich in meinen Rhythmus“, schildert der Sachse. „Im ersten Lauf ließ ich es zunächst etwas ruhiger angehen, aber dann wurde kurz vor der Rennhälfte wegen eines verunglückten Piloten abgebrochen und zu meiner Verwunderung nicht wieder neu gestartet.
Im zweiten Lauf konnte ich den Start gewinnen, habe mich aber wirklich nicht gut auf dem Motorrad gefühlt und nicht das gezeigt, was ich eigentlich kann. Immerhin konnte ich als Tagesdritter den Abstand auf Mike Stender in der Tabelle verkürzen, wenn auch nur um magere 1,5 Punkte.“
Für Lauf eins wurden aufgrund des Abbruchs halbe Punkte vergeben. Vor dem Saisonfinale Ende September in Lugau liegt Thury mit 7,5 Punkten Rückstand auf Rang zwei, für Spannung ist also gesorgt beim Showdown zuhause im Erzgebirge. Filip Neugebauer schlug sich im Sand ordentlich und konnte in der Tageswertung den zweiten Rang belegen. Nach schlechtem Start in Lauf eins war er bereits bei seiner Aufholjagd auf Rang fünf angekommen, als das Rennen abgebrochen wurde.
Im zweiten Lauf war der Start des Tschechen auch nicht optimal, doch diesmal hatte Neugebauer ausreichend Zeit und fuhr nach einigen sehenswerten Zweikämpfen im Ziel knapp hinter seinem Teamkollegen Jasikonis auf den zweiten Platz. Teamchef Harald Pfeil konnte sich nur bedingt mit der Entscheidung der Rennleitung arrangieren: „So richtig kann ich die Auslegung des Regelwerks nicht nachvollziehen. Aus meiner Sicht hätte man den ersten Lauf neu starten müssen. Der Club in Vellahn lieferte eine prächtige Veranstaltung.
Absolutes Spitzenniveau. Schade, dass wir nicht mehr Werbung für unseren Sport machen konnten. Einen DM-Lauf nach nur 15 Minuten für die Meisterschaft zu werten, wenn auch in diesem Fall mit halben Punkten, wird dem Motocross-Sport nicht gerecht. Wir fahren zum Finale nach Lugau, um unser Bestes zu geben. Dann schauen wir, was für Dominique rausspringt.“
Ergebnisse 5. Lauf Deutsche Motocross Meisterschaft MX2, Vellahn Nächstes Rennen: 20.09.2015 in Lugau