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26 September 2016 Superbike*IDM: Roman Stamm zum Finale in Hockenheim mit Superpole

IDM-Urgestein Roman Stamm vom Kawasaki Schnock Team Motorex aus dem westfälischen Anröchte verabschiedet sich nach 18 Jahren aus der Serie. Dem Superstock 1000-Piloten gelang zum Abschluss der Sprung in die Superpole.
Daniel Kartheininger beendete die Saison auf der Kawasaki Ninja ZX-10R auf dem neunten Gesamtrang. In der Klasse IDM Superstock 600 feierte Janusch Prokop sein bestes Ergebnis in diesem Jahr. Der Newcomer rutschte durch einen zweiten Platz auf der Kawasaki Ninja ZX-6R sogar noch auf den vierten Rang in der Gesamtwertung nach vorn. Und Jonas Geitner zeigte beim Comeback nach seiner Verletzungspause, dass in Zukunft noch viel von ihm zu erwarten ist.  

Roman Stamm ließ es nicht nehmen, sein persönliches IDM-Finale mit einem Highlight zu beenden. Und er schaffte im Zeittraining tatsächlich den Sprung in die Superpole, in der die schnellsten neun Fahrer in der gemischt, aber getrennt gewerteten Superbike/Superstock-Klasse noch einmal gesondert um die Startplätze in den ersten drei Reihen kämpfen.
Der Schweizer sicherte sich damit eine bessere Ausgangsposition als je zuvor in diesem Jahr.

In den beiden Rennen sprangen ein vierter und ein fünfter Platz für den 39-Jährigen heraus. Ein Podiumsplatz blieb ihm zum Abschluss verwehrt. „Unser Motorrad war sehr gut, obwohl die ersten Trainings nicht berauschend waren. Wir haben viel ausprobiert und sind zum Schluss nah an der Spitze gewesen, doch ganz nach vorn haben wir es eben nicht geschafft. Damit werden meine Nachfolger eine große Aufgabe haben! Ausgangs der Kurven verlieren wir beim Beschleunigen immer noch Zeit. Da war die Kawasaki nicht spurtreu. Aber Power hat sie  genug.“

Stamm bestritt seit 1999 Rennen in der Deutschen Meisterschaft. Seine Anfänge begannen mit Kawasaki Deutschland in der 600 ccm-Klasse. Der Versuch, den Titel in einer Klasse zu holen, glückte dem baldigen Familienvater nicht. Stamm wurde in seiner IDM-Karriere dreimal Vizemeister: 2013 und 2014 in der IDM Supersport 600 sowie 2015 in der IDM Superstock 1000. Die Saison 2016 beendete er als Gesamt-Fünfter.

Für Daniel Kartheininger war der Saisonabschluss durchwachsen. Beim MRT der Schulter in der vergangenen Woche wurde festgestellt, dass es sich bei der Verletzung vom Lausitzring-Sturz um einen Kapselriss handelt. Und eine Sehne, die dafür zuständig ist, dass der Arm gehoben werden kann, ist angeschwollen. Was Kartheininger nicht daran hinderte, die Rennen auf dem Hockenheim dennoch in Angriff zu nehmen.

Im ersten Lauf dachte der 23-Jährige, dass er das Rennen gleich in der ersten Runde gewinnen müsste. „Aber ich habe schnell gemerkt, dass es mit dem Messer zwischen den Zähnen nicht funktionierte.“ Dann schlichen sich auch Fehler ein. „Weil die Rundenanzeige auf der Startampel verrückt spielte, habe ich mich auf die Boxentafel konzentriert. Dabei habe ich den Bremspunkt am Ende der Start-Ziel-Geraden verpasst.“ Im zweiten Lauf kämpfte sich Kartheininger auf den sechsten Platz vor. In der Gesamtwertung der IDM Superstock 1000 geht der Memminger als Neunter in die Statistik ein.
 
Das beste Einzelergebnis des Kawasaki Schnock Team Motorex in der Klasse Superstock 600 holte IDM-Newcomer Janusch Prokop. Mit einem zweiten Platz im zweiten Lauf setzte der 18-Jährige seine persönliche Bestmarke. „Hockenheim hat für mich Heimambiente. Das Tempo des Führenden konnte ich nicht halten, aber dafür meinen Verfolger, der ansonsten in der Weltmeisterschaft fährt, abwehren. Ich habe zwar einen Bodycheck von ihm gekriegt, aber dagegengehalten. In der letzten Runde wurde es noch einmal knapp. Ich habe in der Sachs-Kurve runtergeschaltet und später wieder nach oben. Da ging irgendetwas schief. Es hat geruckelt und ich bin beinahe gestürzt. Aber alles ist gut gegangen.“

Im Samstagrennen war Prokop Fünfter gewesen. Mit seiner Jahresbilanz ist der Reichenbacher zufrieden. „Zwei dritte Plätze und ein zweiter Rang sind mehr als alle erwartet haben.“ Dank seiner Leistung zum Saisonfinale rutschte er in der Gesamtwertung sogar noch auf den vierten Platz nach vorn. 2017 möchte Prokop in der 600 ccm-Klasse bleiben. „Ich glaube, dass ich da hingehöre. Vielleicht kann ich nächstes Jahr um die Meisterschaft kämpfen.“  
 
600er-Teamkollege Jonas Geitner fiel im ersten Lauf nach drei Runden wegen eines Getriebedefekts aus. Vorausgegangen war ein Sturz im Zeittraining, als er mit dem Hinterrad in einer Regenrinne auf der Strecke hängen blieb. Im warm-up vor dem zweiten Rennen war das inzwischen reparierte Getriebe erneut kaputt.

Die Mechaniker bauten ein danach ein völlig neues in die Kawasaki Ninja ZX-6R ein. „Das lief einwandfrei, aber ich musste erst wieder das Vertrauen in die Technik zurück gewinnen. Das hat mit Sicherheit ein paar Zehntelsekunden  gekostet, aber zuletzt bin ich Rundenzeiten von 1:29 min gefahren. Das war super.“ Der 20-jährige Bayer aus Wernberg-Köblitz wurde Fünfter. In der Gesamtwertung schloss Geitner als Neunter ab. Am Jahresanfang zählte er zu den Spitzenkandidaten, ein Wadenbruch beim Supermototraining warf ihn zurück. Geitner musste bei zwei Veranstaltungen, das heißt bei vier Rennen, pausieren. „Ich möchte in den nächsten Tagen eine 1000 ccm-Maschine ausprobieren, aber meine Prioritäten liegen weiter in der 600er-Klasse.“    
 
Endstand IDM Superstock 1000 nach 15 Rennen:
1. De Boer (NL/Yamaha), 350 Punkte; 2. Grünwald (D/Yamaha), 265, 3. Bühn (D/BMW), 192; 4. Bijsterbosch (NL/BMW), 177;  5. Stamm (CH/Kawasaki), 167; 9. Kartheininger (D/Kawasaki), 87.
 
Endstand IDM Superstock 600 nach 14 Rennen:
1. Schouten (NL/Yamaha), 248 Punkte; 2. Stange (D/Kawasaki), 232 Punkte; 3. Wahr (D/Suzuki), 157;  4. Prokop (D/Kawasaki), 148. 5. Buchner (D/MV Agusta), 139; 9. Geitner (D/Kawasaki), 110.