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17 Juni 2015 Superbike*IDM: Podest und Krankenhaus am Nürburgring

Der vierte Lauf der SUPERBIKE*IDM auf dem Nürburgring endete für das Kawasaki Schnock Team Motorex mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zwar standen mit Roman Stamm und Jasha Huber gleich zwei Piloten auf dem Siegerpodest, doch leider verletzte sich Christian von Gunten an der Schulter und muss operiert werden.
Im Training waren die Superstock 1000 Piloten nicht zufrieden, so war Roman Stamm mit seinem fünften Startplatz alles andere als happy. Chris Burri belgete Rang neun, Ville Valtonen nur von 17. In der Supersport 600 erreichte Christian von Gunten von Platz vier und Jasha Huber den sechsten Startplatz.
 
Der erste Supersport-Lauf wurde am Samstagnachmittag gestartet. Nach einem guten Start fuhr von Gunten auf Rang drei und blieb in Schlagdistanz zur Spitze. Doch in der sechsten Runde passierte es: In der Schikane stürzte der Schweizer per Highsider und kam so ungünstig auf der Schulter auf, dass er sich das Schlüsselbein brach.

von Gunten scherzt schon wieder
 
Tief traurig und mit starken Schmerzen sagte er: „Leider habe ich in der Schikane einen Fehler gemacht, dann katapultierte mich das Bike ab und ich bin richtig hart gelandet. Nach meinem Sieg am Lausitzring vor zwei Wochen war ich so gut drauf und nun ist die Schulter kaputt. Ich bin so enttäuscht, da ich endlich um den Sieg mitfahren konnte und mental stark bin. Nun hoffe ich, dass ich die Verletzung schnell auskurieren kann.“
 
Bereits am Sonntagmorgen wurde von Gunten operiert. Mit einer Platte und vier Schrauben wurde der Bruch fixiert. „Zwar hat der Arzt gesagt, ich dürfte sechs Wochen den Arm nicht bewegen, aber das kann und will ich nicht akzeptieren. Ich werde auf jeden Fall noch einen optimistischeren Arzt befragen“, meinte von Gunten augenzwinkernd.

Huber reif für einen Sieg?
 
Nach dem Sturz war es nun an Jasha Huber, die Kohlen für das Team aus dem Feuer zu holen. Das tat er mit einer tollen Fahrt auf Platz drei. Roman Raschle, technischer Leiter des Kawasaki Schnock Team Motorex: „Eine schwere Situation für uns alle. Ein Fahrer auf dem Podium, ein anderer im Krankenhaus. Wir sind in Gedanken bei Christian, freuen uns aber riesig für Jasha. Der Junge wird immer stärker.“
 
Im zweiten Supersport-Lauf am fuhr Huber erneut ein starkes Rennen. Nach dem Start von Platz vier, blieb er an der Spitze dran. Nachdem Christian Stange nach einem Fehler einige Plätze verlor, war Jasha bereits auf drei. In der vorletzten Runde griff Huber den vor ihm fahrenden Tatu Lauslehto an und erkämpfte sich Platz zwei und damit seinen dritten und besten Podestplatz in dieser Saison. Ohne den jungen Schweizer unter Druck zu setzen, ist sich nicht nur Teamchef Rainer Schnock sicher: „Dieses Jahr ist Jasha noch reif für einen Sieg.“

Stamm mit gemischten Gefühlen am Start
 
Jasha Huber, schüchtern aber sympathisch wie immer: „Irgendwie ist das Gefühl komisch, ich bin megastolz und freue mich, aber ich  bin der einzige im Team, der gerade lächeln kann. Wir fühlen alle mit Christian. Ich hoffe er ist schnell wieder fit und kann vielleicht schon beim nächsten Rennen mitfahren.“
 
In dem ersten Superstock 1000 Rennen am Sonntagmorgen ging Roman Stamm mit gemischten Gefühlen an den Start. „Das Training lief nicht optimal und ich starte von relativ weit hinten. Das wird ein hartes Stück Arbeit nach vorne.“ Nachdem der Führende in der Gesamtwertung, Mathieu Gines, gestürzt war, übernahm Marvin Fritz die Führung.

Unnötiger Kampf um die Positionen

Dahinter hatte sich Roman nach vorne gearbeitet und fuhr Platz zwei ins Ziel. Im Gesamtklassement konnte Roman bis auf zehn Punkte auf den Führenden Gines aufholen. Auch Chris Burri konnte sich im ersten Lauf gut nach vorne arbeiten und wurde als insgesamt Elfter abgewunken. In der Superstock-Wertung liegt er auf Platz fünf. Ville Valtonen kam als 13. ins Ziel.
 
Im zweiten Rennen hatte Roman Stamm sehr zu kämpfen. Nach einem guten Start konnte sich der Schweizer an die dritte Stelle setzen. Nach einigen Runden hatte er sich auch an Dominik Vincon vorbeigebremst und fuhr nun auf Platz zwei. Im späteren Rennverlauf musste sich der Kawasaki-Pilot mit dem Superbiker Matej Smrz rumärgern. Obwohl die beiden in verschiedenen Klassen starten, kämpften die beiden verbissen um jeden Meter.

Stamm mächtig angefressen
 
Mehrfach konnte Roman am Tschechen vorbeigehen, allerdings auf der Geraden hatte die BMW von Smrz mehr Power und er ging wieder vorbei. Vincon schaute sich das Ganze von hinten an und als Stamm einmal zu weit ging, schlüpfte Vincon innen durch und fuhr den zweiten Platz ins Ziel.

Roman Stamm wurde nur Dritter und war im Ziel richtig sauer. „Das war alles andere als fair. In den Kurven war ich am Smrz immer vorbei und er kam dann auf den Geraden. Er fährt in der Superbike und ich in der Superstock. Er hat durch mich keinen Platz in der Punktewertung verloren, mich nur behindert. So konnte auch Dominik durchschlüpfen“, schimpfte Stamm.
 
Chris Burri kam in der zehnten Runde mit Kupplungsproblemen an die Box und musste das Rennen beenden. Auch Ville Valtonen hatte mit technischen Problemen zu kämpfen, konnte den Lauf allerdings als 21. noch beenden.
 
Das nächste Rennwochenende findet am 4. und 5. Juli auf dem Hungaroring statt.
 
 
Gesamtwertung:
 
Superstock 1000:
1. Mathieu Gines, Langenscheidt Racing by Fast Bike Service, Yamaha – 165
2. Roman Stamm, Kawasaki Schnock Team Motorex, Kawasaki ­­ - 146
3. Marvin Fritz, Bayer-Bikerbox-Racing, Yamaha – 93
8. Chris Burri, Kawasaki Schnock Team Motorex, Kawasaki – 62
13. Ville Valtonen, Kawasaki Schnock Team Motorex, Kawasaki – 30
 
Supersport 600:
1. Tatu Lauslehto, Team Suzuki Stoneline-Mayer, Suzuki – 153
2. Jan Bühn, Team Räth Romero-Yamaha, Yamaha, 135
3. Christian Stange, HPC-Power Suzuki Racing, Suzuki – 130
4. Jasha Huber, Kawasaki Schnock Team Motorex, Kawasaki – 117
5. Christian von Gunten, Kawasaki Schnock Team Motorex, Kawasaki - 96

 
 Fotos: Jörg und Felix Wiessmann
 
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