Das Qualifying am Samstag gestaltete sich zumindest für Superstock 1000 Pilot Roman Stamm nicht nach Plan. Mit Startplatz acht (gesamt 16.) war der Vorjahres-Vizemeister der Supersport 600 alles andere als zufrieden. Zum ersten Mal in seiner Karriere war Chris Burri besser als sein erfahrener Teamkollege und ging von Platz sechs (gesamt 13.) aus ins Rennen. Ville Valtonen startete von Rang 13 (gesamt 24.). In der Supersport 600 war die Situation ähnlich: Der junge Jasha Huber war schnellster Kawasaki-Pilot und stellte sein Bike auf Startplatz fünf, Christian von Gunten fuhr die achtschnellste Trainingszeit.
Superstock 1000
Nach einem guten Start konnte sich Roman Stamm langsam nach vorne arbeiten. Während an der Spitze der Franzose Mathieu Gines enteilt war und ein stark fahrender Lukas Trautmann auf zwei fuhr, kämpfte sich Stamm an den Drittplatzierten Dominik Vincon heran und überholte ihn wenige Runden vor Rennende und wurde somit verdienter Dritter. Bei Chris Burri ging es im Rennen leider in die andere Richtung. Nach einem guten Start und Platz vier musste er sich besonders gegen Rennende einigen schnelleren Fahrern geschlagen geben. In den letzten Runden kämpfte er hart mit Erwan Nigon, der nach einem Fahrfehler dem Feld hinterher fahren musste. Schlussendlich musste Burri aber auch beim Franzosen zurückstecken und kam als siebenter (gesamt 16.) ins Ziel. Direkt dahinter überquerte sein Teamkollege Ville Valtonen die Ziellinie.
Im zweiten Rennen konnte Stamm etwas besser mithalten und kämpfte im Mittelfeld der Superbike-Klasse mit einigen namhaften Piloten, wie Gareth Jones und Erwan Nigon, um die Plätze. Während Gines einen souveränen Doppelsieg feierte und Vincon auf Platz zwei ins Ziel kam, fuhr Roman Stamm extrem starke letzte Runden. Platz drei (gesamt Achter) zum Schluss war die Ausbeute. Chris Burri wurde Achter (gesamt 15.). Ville Valtonen haderte mit seinem Formtief und hatte außerdem mit verkrampften Unterarmen zu kämpfen, gegen Ende fehlte die Kraft, und er wurde 12. (gesamt 19.)
Roman Stamm: «Wenn ich nicht ganz oben stehe, kann ich ehrlich gesagt nicht zufrieden sein. Mit Gines konnte ich heute definitiv nicht mithalten. Gegen Ende bin ich dann ziemlich gerutscht, aber wie ich sehen konnte, hatten viele dieses Problem. Klar war das Qualifying Schuld. Wenn du so weit hinten startest, brauchst du ewig um dich nach vorne zu arbeiten und dann kannst du dir, wenn es schlecht läuft, noch die Reifen bei der Aufholjagd ruinieren. Von dem her sind die zwei Podestplätze ok, Siege wären besser gewesen.»
Supersport 600
Der junge Jasha Huber kommt mit seiner Kawasaki ZX-6R immer besser zurecht. Nach einem Blitzstart fuhr Huber sogar auf Platz zwei, baute dann aber einen Patzer ein und fiel auf Rang sechs zurück, direkt vor seinem Teamkollegen Christian von Gunten. Rundenlang kämpfte das Kawa-Duo um einen Platz in den Top Five. Huber konnte sich aber durchsetzen. Gegen Ende des Rennens gesellte sich noch Frank Brouwer hinzu und attackierte von Gunten hart. Doch der Schweizer konnte sich durchsetzen und kam hinter Jasha Huber, der Vierter wurde, als Fünfter ins Ziel.
Das zweite Rennen begann sehr hektisch für Christian von Gunten. Nach dem Warm up musste die Mannschaft um Teamkoordinator Roman Rasche die Kopfdichtung an der Kawasaki ZX-6R wechseln, die erst in allerletzter Sekunde fertig wurde. Christian von Gunten begann im Rennen schnell zu verkrampfen. Schlussendlich konnte er abgekämpft noch Platz fünf ins Ziel retten, war aber alles andere als zufrieden.
Jasha Huber startete etwas verhaltener, kämpfte sich aber nach vorne. Bereits ab Rennhälfte war er am Spitzentrio dran und pushte ordentlich. Die drei Führenden waren enteilt, sodass Jasha mit Platz vier am Ende nur ganz knapp an seinem ersten Podium vorbeischrammte.
Jasha Huber meint hochzufrieden: «So nah wie dieses Mal war ich noch nie an der Spitze dran. Es hat aber extrem viel Spaß gemacht. Ich hoffe nun, dass es am Lausitzring so positiv weiter geht und nicht so wie vor 14 Tagen.»
Christian von Gunten: «Ich bin echt enttäuscht, so richtig wollte es dieses Mal nicht laufen. Das Problem mit den schmerzenden Unterarmen kannte ich vorher noch gar nicht, hat mich aber stark behindert. Zum Schluss hatte ich kaum noch Kraft in der Hand und ich musste mit nur einem Finger bremsen.»
Das nächste Rennen für das Kawasaki Schnock Team Motorex findet bereits in zwei Wochen (29. bis 30. Mai) wieder am Lausitzring statt. Dabei treffen die Schweizer und der Finne nicht nur auf ihre Konkurrenten aus der SUPERBIKE*IDM, sondern - zumindest im Fahrerlager - auch auf die Piloten der DTM. Nach der Premiere 2014 gastieren auch dieses Jahr die beiden hochkarätigen deutschen Rennserien gemeinsam in der Lausitz.