Der 11. Lauf der MXGP fand am vergangenen Wochenende in West Nusa Tenggara in Indonesien statt. Dort musste die Kawasaki-Werksmannschaft erneut auf Romain Febvre verzichten. Der Franzose erholt sich weiterhin von einer Daumenverletzung, die er sich vor einigen Wochen zugezogen hatte. Das Wochenende auf Lombok startete durchaus sehenswert für Seewer. Er lag im gezeiteten Training auf Rang fünf.
Die Bedingungen stellten die Piloten im Qualifikationsrennen vor große Herausforderungen. Heiße Temperaturen um die 30 Grad und die hohe Luftfeuchtigkeit ließen bereits das Rennen am Samstag zu einer echten Prüfung werden. Seewer zeigte allerdings eine beeindruckende Leistung und beendete das Qualifikationsrennen nach einem Positionsverlust in den ersten Runden auf Rang vier. Im Ziel fehlten dem Schweizer nur 13 Sekunden auf den Sieger.
"Wir sind wieder best-of-the-rest", erkannte der Kawasaki-Star später. "Aber wir sind nicht allzu weit von der Spitze weg. Die Strecke war heute wirklich knifflig, es war sehr schwierig, heute ein sauberes Rennen zu fahren. Einige Fahrer haben heute Fehler gemacht, aber ich konnte zum Glück ein kluges Rennen fahren. Vielleicht kann ich das morgen ausnutzen, um unter die ersten Drei zu kommen", hielt er große Hoffnungen auf die Rennen am Sonntag.
Auch am Sonntag sollte das Wetter wieder ein großer Faktor werden. Doch Seewer hat diese Bedingungen liebgewonnen. "Es ist natürlich sehr heiß, aber ich habe schon viel Erfahrung und weiß, wie ich mich am besten vorbereit. Ich muss einfach viel Trinken und den Körper kühlen. Das ist mir dann durchaus lieber als Kälte", stellte der 29-Jährige fest.
Am Sonntag erwischte Seewer einen sensationellen Start in das erste Rennen des Tages. Er kassierte auf den ersten Metern des Rennens all seine Vordermänner und sicherte sich den dritten Holeshot. Durch eine harte Vorgehensweise der Kontrahenten wurde der Schweizer aber noch während der ersten Runde bis auf den vierten Platz zurückgeworfen. In der vorletzten Runde musste er schlussendlich auch noch den fünften Platz abgeben. Das zweite Rennen sollte nun eine Verbesserung für den KX450-SR-Piloten bereithalten.
Diese Verbesserung sollte sich tatsächlich einstellen. Seewer zeigte eine überragende Leistung und arbeitete sich im Rennen von fünften Platz bis auf das Podium vor. Dabei nutzte der Routinier seine komplette Erfahrung, um in den schwierigen Streckenverhältnissen zu bestehen. Am Nachmittag verschlechterte sich nämlich die Sicht extrem, weil die Schatten der Sonne die Spurrillen nicht deutlich erkennbar machten. Diese hatten sich zwischen den Rennen nach einer großzügigen Bewässerung gebildet.
Nach neun von 16 Runden setzte sich Seewer schließlich auf P3 und hielt diese Position bis zum Zielstrich. Das Fazit nach dem zweiten Rennen fiel dementsprechend positiv aus. "Das zweite Rennen war verrückt, aber es ist sehr schön, es trotzdem mit dem dritten Platz beendet zu haben", freute er sich. "Es hat zwar nicht geregnet, aber die Strecke hat sich wie ein Schlammrennen in Maggiora angefühlt. Zum Glück konnte ich erneut meine Erfahrung ausspielen und Fehler vermeiden, die anderen unterlaufen sind. In Summe beendete Seewer das Wochenende in Indonesien auf dem vierten Rang. Zum Podium in der Gesamtwertung fehlte ihm lediglich ein Zähler.
Nun steht bereits in der nächsten Woche das 12. Saisonrennen vor der Tür. Es wird erneut in Lombok gefahren, allerdings wird der Kurs dann allerdings in umgekehrter Richtung befahren. Die Pause zwischen den Grands Prix will Seewer sinnvoll nutzen. "Ich werde nicht viel unterwegs sein und versuchen, Körper und Geist auszuruhen. Den genauen Plan für die Woche mache ich aber erst morgen. Vielleicht gehe ich ein bisschen surfen, dass kostet schließlich auch Energie und ist eine schöne Alternative zum Laufen gehen in dieser Hitze.