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25 Juni 2024 IDM Superbike, 3. Lauf Most: Caricasulo entschädigt SKACH Motors Racing mit Punkterang

Es war ein Wochenende mit Tücken und Erleichterungen für SKACH Motors Kawasaki Racing im tschechischen Most. Das Autodrom in der nordböhmischen Industriestadt war Gastgeber der dritten Saisonrunde in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM). Die Resultate von Federico Caricasulo geben Anlass zu Hoffnung, dass es zum Jahresende so läuft, wie es sich das Team rund um Oliver Skach wünscht.

In Most wurde SKACH Motors Kawasaki Racing in der IDM Superbike wie schon zuletzt in Oschersleben durch den Italiener Federico Caricasulo mit der Startnummer „66“ repräsentiert. Stammfahrer Martin Vugrinec war zwar auch vor Ort, aber zwei strapaziöse Rennen auf dem über 300 km/h schnellen Superbike wären verfrüht für ihn gewesen, waren sich alle einig. Vugrinec hatte sich Mitte April einen Schien‐ und Wadenbeinbruch zugezogen. Doch wenigstens in der Besucherrolle wollte er sein Team in Tschechien unterstützen und hatte deshalb die knapp 600 Kilometer Anreise mit seinem Vater zurückgelegt.

Die Kawasaki sorgte im freien Training zunächst für eine imposante Wasserschlacht. Bei einem Startversuch von Caricasulo in Deutschlands höchster Rennsportklasse sprang der Wasserschlauch von der ZX‐10RR ab. Die Flüssigkeit spritzte schlagartig und mit vollem Druck auf Caricasulos linkes Bein. Er versuchte es dem Strahl zu entziehen, doch es war schon passiert: Verbrennungen am inneren Oberschenkel. Das Bein war regelrecht gekocht worden. Der 28‐jährige Italiener, der zu den Top‐Fahrern in der Supersport‐Weltmeisterschaft zählt, pflegte anschließend seine Wunden, musste sich aber nochmals für das zweite freie Training und das Superpole Pre‐Practice ins Leder werfen. Das nächste Malheur ließ nicht lange auf sich warten. Im zweiten freien Training stellte sich heraus, dass der Quickshifter am Vormittag gleich mitgekocht worden war. Caricasulo ließ es sich dennoch nicht nehmen im Superpole Pre‐Practice auf P14 zu rasen. In der Superpole 2, in der es um die Startpositionen für die schnellsten 15 Fahrer geht, konnte sich der Kawasaki‐Fahrer sich noch um einen Platz verbessern. Auf dem gleichen Rang wurde Caricasulo im ersten Rennen auch im Ziel abgewinkt. Normalerweise hätte er dafür drei Meisterschaftspunkte bekommen, aber als Gastfahrer wird er nicht gewertet.

Auch wenn Caricasulo im zweiten Lauf aus dem Geschehen stürzte, erhielt das Team von SKACH Motors Kawasaki Racing einen satten Motivationsschub. „Nach dem, was alles passiert ist, kam der 13. Platz im ersten Rennen genau richtig und hat für vieles entschädigt“, sagt Oliver Skach und er erzählt: „Fahrerisch sind wir gut dabei und wir können schnell sein, nur noch nicht auf den Punkt genau. Wenn alles passt, könnten wir sogar in die vordere Gruppe reinstechen. Federico kam zum Beispiel mit der Launch Control nicht klar, weil er so ein Detail bisher nicht kannte. In der Supersport‐ WM gibt es das nicht. Wenn der Startvorgang aber nicht hundertprozentig funktioniert, ist der Zug nach vorne schnell abgefahren. Den kriegst du auch nicht mehr eingeholt, denn weiter hinten ist ein Hauen und Stechen um jeden Platz angesagt. Wenn er frei fahren kann, ist Federico richtig schnell. Er hat uns bei der Entwicklung des Motorrads auf jeden Fall geholfen und wir haben uns in Most ständig gesteigert.“

Das nächste IDM‐Wochenende findet vom 26. bis 28. Juli auf dem Schleizer Dreieck statt. Auf der Naturrennstrecke wird Martin Vugrinec angreifen. Für Gastfahrer Caricasulo ging am vergangenen Wochenende der vorerst letzte Einsatz in der IDM Superbike zu Ende. Aus den Augen verlieren wird ihn Teamchef Oliver Skach nicht: „Der Plan ist, das Team im nächsten Jahr zu erweitern. Jetzt müssen wir uns erst einmal etablieren. Wenn es so weiterläuft, sind wir zum Jahresende dort, wo wir hinwollen. Das ist auch eine Verpflichtung gegenüber unseren Sponsoren, die mit uns leiden und hoffen.“