Nach dem Sturz des 25-jährigen Kroaten im Qualifying mussten die Mechaniker bis weit in die Nacht im Akkord schrauben, um die verletzte Kawasaki wieder auf die Räder zu stellen. Im ersten Rennen hate Vugrinec noch an einer ganz anderen Front zu kämpfen. Weil er vor drei Wochen bei seinem Sturz auf dem Nürburgring den Niederländer Rob Hartog mit ins Verderben gerissen hate, musste er zur Strafe aus der Boxengasse starten. Die Erwartungen des Teams waren demzufolge gedämpft. Dass Vugrinec bei insgesamt 29 gestarteten Fahrer dennoch einen Punkt holte, war eine Wucht. Meisterschaftszähler werden bis zum 15. Platz vergeben.
Im zweiten IDM Superbike-Lauf schrappte er mit vier Hundertstelsekunden an den Punkterängen vorbei. „Spider-Martin“ wollte um jeden Preis vermeiden, im letzten Rennen der Saison noch einen Sturz zu riskieren und sich so zu verabschieden.
„Martin hat in den letzten drei Veranstaltungen Punkte geholt. Die Ausbeute war konstant. Obwohl unsere Saison sehr durchwachsen war, gab es durchweg einen Aufwärtstrend“, blickt Teamchef Oliver Skach zurück und fügt hinzu: „Auf dem Nürburgring ging es richg vorwärts, in Hockenheim zuerst einen Schrit zurück. Doch wir haben immer unsere Hausaufgaben gemacht, viel probiert und vor allem ist das Team zu einer Einheit zusammengewachsen.“
SKACH Motors Kawasaki Racing war 2024 als Rookie in die extrem starke IDM Superbike eingestiegen, an der bis zum Saisonende 40 Fahrer aus zehn Ländern teilnahmen. Die Leistungsdichte war enorm. „Im ersten Jahr konnten wir noch nicht abliefern, wie ich das alles gern häte“, gibt Oliver Skach zu und muss seinen Ehrgeiz selbst einbremsen, „doch ich weiß, dass es ein Entwicklungsjahr war. Wir sind mit dem Einsatz der Elektronik sehr spät dran gewesen und haten drei völlig unterschiedliche Fahrer im Einsatz. Die Einstellungen, die für Federico Caricasulo gut waren, haben bei Martin Vugrinec zum Beispiel überhaupt nicht gepasst. Auf der einen Seite haben wir dadurch Zeit verloren, auf der anderen konnten wir unheimlich viele Daten sammeln, die wir in der nächsten Saison Gewinn bringend nutzen können. Dann muss alles passen.“
Oliver Skach plant, im kommenden Jahr einen zweiten Fahrer an Bord zu holen. „Es ist der richtige Weg und wir alle bedanken uns bei den Sponsoren, Mitstreitern und Freunden, die dieses neue Team-Projekt ermöglicht haben und mit uns tragen. Ohne sie würde sich kein Rad drehen.“ Und abschließend betont Skach: „Wir werden sie auch weiter auf dem Laufenden halten, denn sie sind Teil unseres Teams und werden auf unserer Entwicklungsreise mitgenommen.“