Die 250er-KX stand klar im Fokus von Kawasakis MX-Entwicklungsabteilung. Sie erhielt umfangreiche Änderungen, um den Platz an der Motocross-Spitze weiter behaupten zu können. Der 249 Kubikzentimeter messende Viertaktsingle glänzt mit einem neugestalteten Einlasskanal in Fallstrommanier, der Einfallwinkel beträgt nun 30 statt vormals 16,8 Grad.
Bei der Einspritzdüse in Strömungsrichtung hinter der Drosselklappe zerstäubt nun eine Acht-Loch-Variante das Gemisch, beim Vorgängermodell erledigte dies eine Vier-Loch-Düse. Ein spezielles Honverfahren für den Zylinder namens Plateauhonen sorgt für eine sehr glatte Oberfläche, in der der neue gewichtsreduzierte und molybdänbeschichete Kolben leichter auf- und abgleiten kann. Ein Gleit- statt Nadellager fürs Pleuel sowie der mit einem Offset von drei Millimetern weiter vorn platzierte Zylinder reduzieren ebenfalls die Reibungsverluste.
Ein Wuchtfaktor von 70 Prozent für die Kurbelwelle wie bei den Werksrennern reduziert die Vibrationen und sorgt für sanftere Kraftentfaltung. Gemeinsam mit einer kompakteren 43-Millimeter-Einspritzbrücke verhilft das der KX250F zu mehr Power und Drehmoment im mittleren und oberen Drehzahlbereich. Nach wie vor vereinfachen DFI-Stecker den Zugang zu einem der drei Motor-Kennfelder (Standard, Hard, Soft), die im Motorsteuergerät verfügbar sind. Die Launch Control sorgt darüber hinaus für perfekt dosierten Krafteinsatz in der Startphase.
Eine Kontrollleuchte zeigt die Aktivierung des Systems an, das bis zum zweiten Gang arbeitet, im dritten dann automatisch abschaltet. Der bewährte Kalibrierungskit zur Feinabstimmung der Motor-ECU kommt als Zubehör und ist wie bei der 450er mit einem integrierten LCD-Farbbildschirm ausgestattet.
Natürlich haben die Ingenieure auch am Chassis und dem Bodywork Hand angelegt. Die 20 Millimeter niedrigere Tankoberfläche sowie der leichtere, im oberen Bereich sechs Millimeter schlankere, steifere Rahmen erhöhen die Bewegungsfreiheit des Piloten und verbessern das Handling. Der neupositionierte Lenkkopf verbessert das Feedback vom Vorderrad. Die Schwinge aus der KX450F hat eine größere Gusssektion vorn, ist dort aber dünnwandiger. Die Schwingenholme haben seitlich dünnere und oben wie unten dickere Wandungen. Auch die Vorderradgabel wurde feingetunt.
Leichtere Innenrohre, ein überarbeitetes Shim-Layout sowie eine etwas erhöhte Federrate (von 9,6 auf 9,8 N/mm) reduzieren die Tendenz zum Vorderradstempeln beim Bremsen auf Bodenwellen und erhöhen die Kurvenstabilität. Am Hinterrad sorgen eine neue Dämpfungsabstimmung sowie eine leichtere und softere Feder (von 53 auf 53 N/mm geändert) am Stoßdämpfer für weniger Gewicht und weniger Stempelneigung.
Fünf Millimeter niedriger angeordnete Fußrasten, um zehn Grad nach innen gerichtete Kühlereinheiten, minimalistische Seitenverkleidungen, ein größeres Tankvolumen (6,4 statt 6,1 Liter), neue Motorschützer sowie in den Kunststoff eingelassene Modellembleme unterstreichen den hohen praxisorientierten und racing-gerechten Anspruch des 2017er-Modells. Fazit: Mehr Power, ein um 1,5 Kilogramm reduziertes Gewicht und die fahrerfreundlichere Ergonomie bringen die KX250F auch für 2017 wieder in die vorderste Startreihe.